Die Rasse

Beschreibung

Der Weisse Schweizer Schäferhund ist ein ebenso eleganter wie kräftig gebauter Familien-, Begleit- und Gebrauchshund. Er ist mittelgroß, leicht gestreckt, gut bemuskelt, die Knochen trocken und das Gesamtgefüge fest. Die Widerristhöhe beträgt beim Rüden 60–65 cm, bei Hündinnen 55–60 cm. Der Kopf muss dem Körper angepasst und keilförmig sein, das Scherengebiß vollständig mit 42 Zähnen, die Stehohren gut angesetzt und von mittlerer Größe. Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz über den hohen Widerrist und den geraden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe. Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Sowohl Vor- als auch Hinterhand müssen gut bemuskelt und ausreichend gewinkelt sein, um ein raumgreifendes Gangwerk zu ermöglichen. Das Deckhaar kann stock- oder langstockhaarig sein, wobei ausreichend Unterwolle vorhanden sein muss.

Er muss vom Wesen her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, unbefangen und gutartig sein. Aggressivität ist ebenso abzulehnen wie Ängstlichkeit. Weisse Schäferhunde sind intelligent und lernwillig und daher für nahezu alle Hundesportarten geeignet. Sie sind problemlos, was die tägliche Pflege betrifft, aber anspruchsvoll im Hinblick auf die notwendige artgerechte Haltung und Beschäftigung, die ihnen geboten werden muss.

Verwendung

Verwendung finden die Weißen Schweizer vor allem als Familien- und Begleithund, Wachhund, Arbeitshund, Schutz- und Gebrauchshund sowie als Blindenführhund und Rettungshund.

 

Weißer Schweizer Schäferhund - Herkunft und Geschichtliches

Schäferhunde als Gebrauchshunde der Schäfer

Den Ursprung aller Schäferhund-Rassen bildeten die Arbeitshunde der Schäfer. Diese Hunde hatten oft die Farbe Weiß, damit man sie in der Dunkelheit vom Raubwild unterscheiden konnte. Schäfer benötigen einen witterungsbeständigen, zuverlässig arbeitenden und belastbaren Hund. Durch die Selektion auf solche Merkmale entwickelten sich im Laufe der Zeit recht einheitlich veranlagte, gelehrige Herdengebrauchshunde.

Vorgeschichte: Weiße Deutsche Schäferhunde

In den 1880er Jahren besaß Baron von Knigge den weißen Schäferhund Greif, der von dem Züchter Friedrich Sparwasser gekauft und mit der Hündin Lotte verpaart wurde. Aus dieser Verbindung stammte die Hündin Lene, die mit Kastor verpaart wurde, woraus dann am 1. Januar 1895 der Rüde Hektor Linksrhein fiel. Dieser Rüde wurde 1899 unter dem Namen Horand von Grafrath mit der Nummer SZ1 in das Zuchtbuch des Vereins für Deutsche Schäferhunde eingetragen. Horand und dessen Wurfbruder Luchs Sparwasser wurden nun bevorzugt als Deckrüden eingesetzt, wobei unter ihren Nachkommen weiße Welpen auftraten, die ebenfalls in das Zuchtbuch eingetragen wurden.

Im Jahre 1933 wurde die Farbe Weiß aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes gestrichen. Grund war, dass man ihm alle Erbdefekte bei der Zucht anlastete, wie HD, ED, Blindheit und Taubheit, Unfruchtbarkeit und allgemeine Lebensuntüchtigkeit; auch Stephanitz unterstützte in seinen letzten Lebensjahren diese Meinung. Weiße Schäferhunde wurden dadurch in Europa selten. 1968 verbot in den USA der German Shepherd Club of America die Weiterzucht mit weißen Hunden. Weiß galt von da an auch in den USA für den Deutschen Schäferhund als Fehlfarbe, und weiße Welpen sollten sofort nach der Geburt getötet werden.

Weiße Schäferhunde: Die Entstehung einer neuen Rasse

Einige weiße Schäferhunde wurden jedoch in die USA und nach Kanada exportiert und schufen dort eine Zuchtbasis, der letztendlich auch die heutige Population in Europa zu verdanken ist. Die Popularität der neuen Rasse nahm in den Vereinigten Staaten und in Kanada rasant zu. Sie wurden dort White German Shepherd (Weißer Deutscher Schäferhund) genannt. Die großen Zuchtvereine American Kennel Club (AKC) und Canadian Kennel Club (CKC) erkannten diese jedoch nicht als eigene Rasse an.

In den 1970er Jahren kam der weiße Schäferhund nach Europa zurück, und zwar zunächst in die Schweiz. Agatha Burch brachte ihren 1966 geborenen Rüden Lobo aus den USA in die Schweiz mit. Dieser Rüde kann als Stammvater der Rasse in der Schweiz angesehen wer

den. Aus Verbindungen mit diesem, in der Schweiz registrierten, Rüden, sowie weiteren Importhunden aus den USA und Kanada, wurden die weißen Schäferhunde allmählich über ganz Europa verbreitet und unter sich weitergezüchtet. Die Hunde wurden seit Juni 1991 in der Schweiz als neue Rasse im Anhang des Schweizerischen Hundestammbuches (SHSB) geführt.

Internationale Anerkennung

Die Population der weißen Schäferhunde besonders in Deutschland, der Schweiz, in Holland, Frankreich, Österreich und Schweden stieg nach 1991 stark an, und es wurde ein Versuch der Anerkennung als eigene Rasse durch die FCI gestartet. Aufgrund der Opposition des Vereins für Deutsche Schäferhunde, der im weißen Schäferhund eine Fehlfarbe seiner eigenen Rasse sah, verzögerte sich die Anerkennung allerdings.

Im Jahr 2001 erklärte sich die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG) dazu bereit, den für die internationale Anerkennung notwendigen Antrag an die FCI zu stellen. Dass die Schweiz das erste Land war, das acht voneinander unabhängige Linien nachweisen konnte, führte auch dazu, dass die Schweiz im Standard als Ursprungsland des Weissen Schäferhundes eingetragen ist und der Name mit Berger Blanc Suisse festgesetzt wurde. Die vorläufige internationale Anerkennung durch die FCI erfolgte auf den 1. Januar 2003, die endgültige Anerkennung am 4. Juli 2011.

Quelle: Wikipedia

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